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Best of EWZ-Stattkino

13.10.2014 17:00 bis 26.10.2014 22:00
Vom 13. bis 26. Oktober feiert das EWZ-Stattkino sein 15. Jubiläum. Zu diesem Anlass wurden ausgewählte Produktion der letzten 15 Jahre nochmals ausserordentlich ins Programm genommen und quasi eine Herbstausgabe kreiert, denn normalerweise findet das EWZ-Stattkino ja jeweils im Februar statt. Wir gratulieren hiermit herzlichst zum 15. Geburi und haben auch für diese Ausgabe den TV- und Kinospot kreiert. Unsere Tipps: Jo Siffert mit Orginalsoundtrack von Stereophonic (14.10), LA FILLE SUR LE PONT mit Zirkussperformance (18.10), 2001: A SPACE ODYSSEY mit Livesoundtrack (21.10) , BULLITT mit Livesoundtrack (22.10), KOYAANISQATSI mit Livesoundtrack (23.10)



15. Oktober 2014, 20 Uhr: JO SIFFERT – LIVE FAST DIE YOUNG MIT ORIGINALMUSIK VON STEREOPHONIC SPACE SOUND UNLIMITED LIVE

Dreieinhalb Jahrzehnte nach seinem tragischen Unfalltod am 31. Oktober 1971 wurde der legendäre Fribourger Rennfahrer Jo Siffert zum Filmhelden. Das Biopic des Churer Regisseurs Men Lareida lebt aber nicht nur vom Mythos des verrücktesten, mutigsten und schnellsten Schweizers, sondern auch von der Musik von Stereophonic Space Sound Unlimited.

Die Kompositionen von Netz Maeschi und Karin Diblitz verpassen dem rasanten Leben Sifferts den entsprechenden Sound: Mit Original-Instrumenten aus den 60er- und 70er-Jahren eingespielt und den Soundtracks eines Lalo Schiffrin oder Ennio Morricone verpflichtet, swingen sie, wenn der Formel-1-Popstar seinen rebellischen Gestus pflegt, knattern, wenn die Motoren aufheulen, sind aber in den traurigen Momenten des Films auch besinnlich.

 

18. Oktober 2014, 20 Uhr: LA FILLE SUR LE PONT MIT ZIRKUSPERFORMANCE VON SABINE SCHINDLER

Treten Sie ein, verehrtes Publikum. Mischen Sie sich unter die illustren Gäste. Da sind sie, die Seiltänzerin, die Vögel auf Stelzen, der Fakir, die tanzenden Burlesque-Damen, die Clowns und der Croupier am Ende des Glücks. Der Wanderzirkus von Sabine Schindler macht halt am ewz.stattkino und lädt ein zu einer Nacht voller Illusionen, in der Kino und Varieté ineinander verschmelzen.

Um ihrem Pech im Leben und in der Liebe ein Ende zu setzen, will sich die schöne, aber unglückliche Adèle in «La fille sur le pont» von einer Pariser Brücke stürzen. Der erfolglose Messerwerfer und Lebenskünstler Gabor rettet sie. Zusammen ziehen sie als symbiotisches Variété-Team durch die Lande. Patrice Leconte hat eine ungewöhnliche Liebesgeschichte inszeniert: ein poetischer Plot, melancholische schwarz-weiss Bilder, raffiniert arrangierte Kostüme und Kulissen. - Noch nie war Messerwerfen so erotisch!

21. Oktober 2014, 20. Uhr: 2001: A SPACE ODYSSEY FILM-REMIX VON «PROJEKTIL» MIT LIVE-SOUNDTRACK VON «SUN AND RAINBOW»

Stanley Kubrick nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch Zeit und Raum. Zu Beginn kämpft eine Gruppe affenähnlicher Wesen um das nackte Überleben. Das plötzliche Auftauchen eines schwarzen Monoliths führt eine Bewusstseinsveränderung herbei – ein Knochen wird zur Waffe, der Affe zum Homo faber. «2001: A Space Odyssey» ist Stanley Kubricks Vision vom Aufbruch des Menschen ins All und sein persönlicher Countdown für die Zukunft. Der Film begeistert bis heute durch seine Tricks und seine intensive Bildsprache. Er ist ein Klassiker des Science-Fiction Kinos, auch wenn er die Grenze des Genres überschreitet und sich den Bereichen der Philosophie, der Mystik und der Kunst nähert. Die musikalische Untermalung des Films mit u.a. Jimi Hendrix-Musik, gespielt von «Sun and Rainbow», einer 5-köpfigen Rockband, sowie der Film-Remix durch die Videokünstler «Projektil» erlauben einen neuen Blick auf diesen Meilenstein der Filmgeschichte.

22. Oktober 2014, 20.00 Uhr: BULLITT MIT LIVE-SOUNDTRACK VON «WHISTLER&HUSTLER»

Frank Bullitt ist ein knallharter Cop aus San Francisco. Als er eines Tages einen Kronzeugen beschützen soll, ist das für ihn nur ein Routinejob. Doch dann wird sein neuer Schützling erschossen. Bullitt begibt sich eigenhändig auf die Jagd nach den Killern, um sein angekratztes Ego zu reparieren…Eine der spektakulärsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte machen den Film zu einem Meisterwerk der Coolness. «Whistler&Hustler» – das sind Ephrem Lüchinger und Stefan Rusconi. Zwei stadtbekannte Pianotäter und musikalische Grenzgänger. Sie zerlegten die Titelmelodie von «Bullitt» und erweckten sie in akribischer Klavierpräparierungsarbeit zu neuem Leben. Schnell merkten sie, dass sich der eigenwillige Kultklassiker hervorragend auch zu mehr verspielten Groove und Klangexperimenten eignet. Ihre riesige Sammlung an aufgenommenen Klavierklängen dienen «Whistler&Hustler» als Basis zur Live-Vertonung des Films. Teils vorproduzierte Groove-Gebilde werden mit live gespielten Klavierzaubereien und Laptopverfremdungen ergänzt oder zerstört und stecken damit den Kultfilm in ein zeitgenössisches, faszinierendes Musikkostüm.

23. Oktober 2014, 20 Uhr: KOYAANISQATSI MIT LIVE-SOUNDTRACK VON DJ CLOVIS

Mal rasen Wolkenformationen im Highspeed-Tempo durch den Himmel, mal wimmeln abertausende Menschen wie urbane Ameisen durch Metropolen – dann aber kommt der plötzliche Bruch, und die Kamera gleitet zeitlupenartig über unwirklich sterbende Naturwunder. Es sind prima vista vertraute Bilder von amerikanischen Nationalparks und Grossstädten, die uns US-Regisseur Godfrey Reggio in seinem experimentellen Dokumentarfilm «Koyaanisqatsi» (1983) präsentiert. Und doch wirken sie bald fremd, bald verstörend. Diese Tatsache liegt an der für diese Zeit geradezu avantgardistischen Montage-Technik, mit der Reggio und sein Team das zwischen 1976 und 1982 aufgezeichnete Bildmaterial arrangiert und mittels klarem künstlerischem Konzept «kuratiert» haben; vorab durch die Anwendung radikaler Zeitraffer- und Zeitlupen-Modi. 2002 hatte der Zürcher DJ Clovis den berühmten «Koyaanisqatsi»-Originalsoundtrack von Philip Glass durch eine «eigene» Tonspur aus Vinylplatten und CDs ersetzt. Diese neue Filmmusik – basierend auf Elektro-, Hip-Hop-, Lounge- und Rocksongs – legte er damals bei der Premiere unserer Vorführung live auf. Dieses Spektakel für Aug und Ohr werden wir nun, 12 Jahre später, nochmals wiederholen – mit demselben congenialen DJ und demselben neuerschaffenen «Kult-Soundtrack».

Das ganze Programm hier