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Tortoise
Unter allen Bands der letzten 20 Jahre ist Tortoise fast die einzige, für die es keine Metaphern oder Analogien gibt. Ihr Sound klingt einfach nur nach ihnen selbst – nach Tortoise – und nach keiner anderen Band. Sie waren eine der ersten amerikanischen Indie-Rock-Bands, die Krautrock, Dub, Minimalismus, Techno, Elektro und Jazz in ihre Musik eingearbeitet haben, anstatt auf die damals gängigen Stilrichtungen der Rockmusik zu setzen.
Typisch für den Klang der Band ist der oft collagenartige Umgang mit verschiedenen stilistischen Elementen und deren Verfremdung im Studio. Die fast vollständig instrumentale Musik von Tortoise entzieht sich also aufgrund ihrer vielfältigen Einflüsse einer einfachen Kategorisierung. Auch “Beacons Of Ancestorship” ist da dieses Mal nicht anders, als seine Vorgänger – mit Elementen aus Techno, Punk, Electro, Lo-Fi Noise, Cut-Up Beats, harten Synths und traurigen, elegischen Klageliedern. Und wie man hört funktionieren solche Kompositionen wie “High Class Slim came Floatin`In” einfach: ein acht-minütiger Track mit spielerischen Bezügen aus der Welt des ekstatischen Rave und der Dance Kultur, mit einer seltsam ambivalenten, mehrteiligen Suite Überlagerung mit roboterhaften, nach maschinenklingenden Melodien die zu verschiedenen Zeiten starten und stoppen bevor der Song sich auflöst.
Zum neuen Album wird es natürlich eine Welt-Tournee von Tortoise geben mit, endlich mal wieder, einem Zwischenstopp auch in Zürich.