Sektionen
Greatdelay

Die 13 frischen Frühlingstracks haben den typisch melancholisch-fröhlichen Shantel-Anstrich, sind aber merklich durch des Soundtüftlers neue orientalische Heimat geprägt. Die Streicherarrangements, die Bläserensembles, vor allem aber die Zusammenarbeit mit der israelischen Chanteuse Efrat Ben-Zur verleihen dem Album einen sanften und "geheimnisvollen morgenländischen Touch. Dennoch hat sich Shantel nicht von seinem europäischen Lounge-Background verabschiedet. Die Kombination von Hammond-Klingklang mit bester Mo-Horizons-Rhythmisierung machen "Backwood" zur Hymne für jede stilvolle Openair-Bar, derweil "Crystal" mit seiner elektronischen Coolness eher in einen der berüchtigen Klubs für Ewigschöne passt. "Believe, vielleicht der Höhepunkt überhaupt von "Greatdelay, ist ein björkeskes Songwunder, welches – absolut ergreifend – die Sehnsüchte aller Hoffnungslosen dieser Welt zum Ausdruck zu bringen scheint.
Mit dem neuen Album beweist Shantel einmal mehr, dass er nicht zur Gilde der gewöhnlichen Downbeat-Synthetiker zählt. Immer wieder fliesst eine erstklassige akustische Instrumentierung ins farbenfrohe Sound-Kaleidoskop und verleiht dem Album gerade dadurch eine Wärme, die auch durch noch so cleveres Handling von ultrateurer Elektronik niemals erreicht werden kann.